Zweirichtungszähler: Pflicht und Vorteile für Photovoltaikanlagen

Geschrieben von:
Patrick Meyer
Veröffentlicht am:
16.09.2025
Photovoltaik
Planung & Installation
Ein Zweirichtungszähler zeigt dir, wie viel Strom du aus dem Netz nutzt und wie viel deine Solaranlage einspeist. Wir erklären dir, was die Anzeigen bedeuten, welche Kosten anfallen und wie du den Zähler richtig abliest.
Zusammenfassung
Seit 2025 gilt die Pflicht zu digitalen Zweirichtungszählern für Photovoltaikanlagen, geregelt im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG).
Ein Zweirichtungszähler zeigt getrennt Strombezug und Einspeisung, dadurch werden Eigenverbrauch und Netzeinspeisung korrekt abgerechnet.
Typische Mietkosten liegen bei rund 40 Euro pro Jahr. Für digitale Modelle gilt eine Preisobergrenze von 25 Euro, bei intelligenten Messsystemen können weitere Gebühren hinzukommen.
Was ist ein Zweirichtungszähler?
Ein Zweirichtungszähler misst Strom in zwei Richtungen. Er zeigt, wie viel Energie du aus dem Netz beziehst und wie viel deine Solaranlage einspeist.
Auf dem Display findest du meist die Kennziffern 1.8.0 für Netzbezug und 2.8.0 für die Einspeisung. Zwei Pfeile auf dem Gerät verraten die Zählerart sofort. Für Anlagenbetreiber ist das praktisch, denn ein Zweirichtungszähler ersetzt Bezugszähler und Einspeisezähler in einem Gerät.
Früher gab es mechanische Modelle. Heute setzen Messstellenbetreiber vor allem auf digitale Smart Meter oder intelligente Messsysteme. Diese Geräte senden Messwerte automatisch an den Stromnetzbetreiber.
Das alte Ferraris-Prinzip mit rückwärts drehender Scheibe ist Geschichte. Auch beim Balkonkraftwerk sorgt ein moderner Zähler für eine faire Abrechnung von Eigenverbrauch und Einspeisevergütung.
Dein Zählerschrank bietet die notwendige Sicherheit und Platz für den Zählerwechsel sowie zusätzliche Komponenten.
Kurz gesagt: Jeder Smart Meter kann auch ein Zweirichtungszähler sein. Aber nicht jeder Zweirichtungszähler ist ein Smart Meter.
Der Unterschied liegt vor allem in der Technik: Ein Zweirichtungszähler misst lediglich, wie viel Strom du aus dem Netz beziehst und wie viel du einspeist. Damit erfüllt er die Grundaufgabe, die für eine faire Abrechnung notwendig ist.
Ein Smart Meter geht einen Schritt weiter: Er ist ein digitaler Zähler mit eingebautem Kommunikationsmodul. Dadurch werden deine Messwerte automatisch und verschlüsselt an den Netz- oder Messstellenbetreiber übertragen.
Funktion eines Zweirichtungszählers
Ein digitaler Zweirichtungszähler misst fortlaufend, wie viel Strom du aus dem Netz beziehst und wie viel deine Photovoltaikanlage ins Netz einspeist. Auf dem Display wechseln die Werte typischerweise zwischen 1.8.0 (Netzbezug) und 2.8.0 (Einspeisung).
Wichtig dabei sind die drei Stromphasen eines üblichen Haushaltsanschlusses (L1, L2, L3). Verschiedene Stromkreise und Geräte hängen oft auf unterschiedlichen Phasen. Ein saldierender Zweirichtungszähler fasst deshalb die Leistungen aller drei Phasen zusammen: Er verrechnet gleichzeitigen Bezug und gleichzeitige Einspeisung phasenübergreifend und zeigt nur das Nettoergebnis an.
Beispiel: Speist deine PV auf L1 +1,5 kW ein, während auf L2 −1,0 kW und auf L3 −0,3 kW verbraucht werden, ergibt die Saldierung +0,2 kW. Nur dieser Überschuss gilt als Einspeisung. So wird weder künstlich gleichzeitiger Bezug noch Einspeisung doppelt gezählt.
Ältere, mechanische Geräte haben oft getrennte Zählwerke für Bezug und Einspeisung. Markierungen helfen, die Werte auseinanderzuhalten. Moderne elektronische Zähler arbeiten sehr genau und zeigen die Messwerte vor Ort klar an – mehr braucht ein reiner Zweirichtungszähler für seine Aufgabe nicht.
Was kostet ein Zweirichtungszähler?
Ein Zweirichtungszähler (als moderne Messeinrichtung) kostet dich heute gesetzlich gedeckelt maximal 25 € brutto pro Jahr für Einbau und Betrieb – egal, wie viel Strom du nutzt. Diese Obergrenze gilt auch dann, wenn der Zähler in beide Richtungen misst (Bezug und Einspeisung). Falls am Netzanschluss zusätzlich eine Steuerungseinrichtung erforderlich ist (z. B. für Last-/Schaltzeiten), dürfen hierfür bis zu 50 € brutto pro Jahr berechnet werden.
Unabhängig davon können beim Zählerwechsel einmalige Umbaukosten am Zählerschrank anfallen, diese sind nicht durch die Preisobergrenze abgedeckt und variieren je nach Situation. Den Zähler kaufst du in der Regel nicht, sondern mietest ihn über den (grundzuständigen) Messstellenbetreiber;. Abgerechnet wird separat oder über die Stromrechnung.
Fazit
Ein Zweirichtungszähler ist praktisch ein Alles in einem Zähler für Photovoltaikanlagen: Er zeigt dir getrennt, wie viel Strom du aus dem Netz beziehst (1.8.0) und wie viel du einspeist (2.8.0). Moderne Geräte saldieren über die drei Haushaltsphasen L1, L2 und L3, sodass nur der echte Überschuss als Einspeisung zählt.
Ein Smart Meter kann diese Werte zusätzlich automatisch übertragen, aber ein normaler Zweirichtungszähler muss das nicht. Für den reinen Zweirichtungszähler, also eine moderne Messeinrichtung, gilt eine gesetzliche Preisobergrenze von 25 € pro Jahr. Eine optional nötige Steuerung am Netzanschluss kann bis zu 50 € pro Jahr kosten. Einmalige Umbauten am Zählerschrank können extra anfallen. Gekauft wird der Zähler in der Regel nicht, du mietest ihn über den Messstellenbetreiber und er erscheint auf deiner Stromrechnung.
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Lucas Fischer






