Solarenergie in Deutschland: Wo scheint die Sonne am meisten?

Geschrieben von:
Lucas Fischer
Veröffentlicht am:
09.11.2025
Photovoltaik
Grundlagen
Solarenergie hat sich in den letzten Jahren zu einem zentralen Pfeiler der Energiewende entwickelt. Immer mehr Haushalte, Unternehmen und Kommunen setzen auf Photovoltaikanlagen, um Strom nachhaltig und unabhängig zu erzeugen. Der starke Ausbau zeigt: Sonnenstrom ist längst keine Nischenlösung mehr, sondern ein wichtiger Bestandteil der deutschen Energieversorgung.
Zusammenfassung
Süddeutschland hat die meisten Sonnenstunden, aber auch im Norden lohnt sich Solarenergie durch sinkende Kosten und bessere Förderung.
Solarenergie deckt 2025 rund 15 % des deutschen Strombedarfs und ist ein zentraler Bestandteil der Energiewende.
Bayern, Baden-Württemberg und Brandenburg gehören zu den Spitzenreitern bei Sonnenschein und installierter PV-Leistung.
Photovoltaikanlagen arbeiten effizient, selbst bei Bewölkung, und erzeugen im Süden rund 1.200 kWh/kWp, im Norden etwa 1.000 kWh/kWp.
Neue Technologien und Ausbauziele bis 2030 (215 GW) machen Solarstrom langfristig zu einer der wichtigsten Energiequellen Deutschlands.
Was versteht man unter Solarenergie?
Unter Solarenergie versteht man die Nutzung der Sonnenstrahlung zur Erzeugung von Strom oder Wärme. Dabei wird zwischen zwei Technologien unterschieden:
Photovoltaik (PV): wandelt Sonnenlicht direkt in elektrischen Strom um.
Solarthermie: nutzt die Wärme der Sonne zur Warmwasserbereitung oder Heizungsunterstützung.
Der Anteil der Solarenergie am deutschen Strommix wächst stetig. Im Jahr 2025 deckt sie bereits rund 13 bis 15 Prozent des gesamten Strombedarfs – Tendenz weiter steigend. Damit spielt Solarenergie eine entscheidende Rolle beim Erreichen der Klimaziele und der Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern.
Sonnenstunden in Deutschland
Deutschland erhält im Durchschnitt rund 1.650 bis 1.900 Sonnenstunden pro Jahr. Doch die regionale Verteilung ist sehr unterschiedlich: Während in Bayern, Baden-Württemberg und Brandenburg besonders viele Sonnenstunden gemessen werden, liegen Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen oder Schleswig-Holstein etwas darunter.
Bundesland | Sonnenstunden/Jahr (Ø) |
|---|---|
Bayern | ca. 1.720 Stunden |
Baden-Württemberg | ca. 1.710 Stunden |
Sachsen | ca. 1.705 Stunden |
Berlin | ca. 1.660 Stunden |
Brandenburg | ca. 1.660 Stunden |
Saarland | ca. 1.655 Stunden |
Rheinland-Pfalz | ca. 1.650 Stunden |
Sachsen-Anhalt | ca. 1.635 Stunden |
Thüringen | ca. 1.630 Stunden |
Mecklenburg-Vorpommern | ca. 1.625 Stunden |
Hessen | ca. 1.620 Stunden |
Schleswig-Holstein | ca. 1.595 Stunden |
Bremen | ca. 1.585 Stunden |
Hamburg | ca. 1.580 Stunden |
Niedersachsen | ca. 1.560 Stunden |
Nordrhein-Westfalen | ca. 1.560 Stunden |
Diese Unterschiede entstehen durch geografische Lage, Höhenmeter und regionale Wetterbedingungen. In süddeutschen Regionen sorgt die Kombination aus klarer Luft und stabileren Hochdrucklagen für besonders hohe Einstrahlungswerte.
Wo wird in Deutschland am meisten Solarenergie erzeugt?
Die meisten Photovoltaikanlagen stehen heute in Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen – sowohl auf Dächern als auch auf Freiflächen. Bayern bleibt mit Abstand das sonnenreichste und zugleich PV-stärkste Bundesland: Hier sind über 20 Gigawatt installierte Leistung im Betrieb.
Doch auch der Osten holt auf: Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern investieren stark in große Freiflächenanlagen und steigern damit ihre jährliche Solarstromproduktion deutlich. Selbst im Norden Deutschlands, wo die Sonne seltener scheint, wächst die installierte PV-Leistung kontinuierlich – getrieben durch fallende Modulpreise und verbesserte Förderung.
Einfluss von Sonnenstunden auf den PV-Ertrag
Die Zahl der Sonnenstunden ist ein wichtiger Faktor für den Ertrag einer Photovoltaikanlage. Sie bestimmt, wie viel Strom aus der einfallenden Solarstrahlung gewonnen werden kann.
Im Schnitt erzeugt eine Anlage in Süddeutschland etwa 1.100 bis 1.200 kWh pro installiertem kWp, während im Norden 900 bis 1.000 kWh pro kWp realistisch sind.
Allerdings gilt: Auch in Regionen mit weniger Sonnenstunden kann sich eine PV-Anlage wirtschaftlich lohnen. Entscheidend sind niedrige Anschaffungskosten, Förderungen und ein hoher Eigenverbrauchsanteil. Moderne Module arbeiten effizienter als früher – selbst bei diffuser Bewölkung – und machen Solarenergie auch in Norddeutschland rentabel.
Zukunft der Solarenergie in Deutschland
Die Bundesregierung plant, die installierte Photovoltaikleistung bis 2030 auf rund 215 Gigawatt zu steigern. Dafür werden neue Flächen erschlossen, Genehmigungen vereinfacht und der Eigenverbrauch weiter gefördert.
Technologische Entwicklungen wie bifaziale Module, die Licht von beiden Seiten nutzen, oder Agri-PV-Anlagen, die Landwirtschaft und Stromerzeugung kombinieren, eröffnen zusätzliche Potenziale. Auch Batteriespeicher werden zunehmend erschwinglich, wodurch mehr Haushalte ihren Solarstrom rund um die Uhr nutzen können.
Für private Hausbesitzer ergeben sich dadurch enorme Chancen: höhere Unabhängigkeit, sinkende Stromkosten und ein direkter Beitrag zum Klimaschutz.
Deutschlands Sonne als Zukunftsenergie
Ob in Bayern, Brandenburg oder Schleswig-Holstein – Solarenergie lohnt sich überall in Deutschland. Während der Süden mit hohen Einstrahlungswerten punktet, profitieren nördliche Regionen von niedrigeren Installationskosten und attraktiven Förderungen.
Mit moderner Technik, langfristig stabilen Erträgen und klaren politischen Zielen bleibt Photovoltaik eine der wichtigsten Säulen der Energiewende. Jede installierte Anlage bringt Deutschland dem Ziel einer sauberen, bezahlbaren und unabhängigen Stromversorgung ein Stück näher.
Häufig gestellte Fragen
Warum hat Süddeutschland mehr Sonnenstunden als der Norden?
Das liegt an der geografischen Lage und den klimatischen Bedingungen. Süddeutschland profitiert häufiger von Hochdrucklagen, klarer Luft und längerer Tageslichtdauer.
Kann sich eine Photovoltaikanlage auch im Norden Deutschlands lohnen?
Ja. Trotz geringerer Einstrahlung sind sinkende Modulpreise, staatliche Förderung und der Eigenverbrauch entscheidend – nicht nur die Sonnenstunden.
Wie viele Sonnenstunden gibt es durchschnittlich in Deutschland?
Deutschland verzeichnet im Mittel etwa 1.650 bis 1.900 Sonnenstunden pro Jahr, mit regionalen Schwankungen von bis zu 300 Stunden.
Welche Bundesländer erzeugen den meisten Solarstrom?
Die Spitzenreiter sind Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. Deutlich aufgeholt haben in den letzten Jahren Brandenburg und Sachsen-Anhalt.
Welche Ziele verfolgt Deutschland beim Ausbau der Solarenergie?
Bis 2030 soll die installierte Leistung auf 215 Gigawatt steigen. Dazu werden Freiflächenanlagen, Dachanlagen und Speichertechnologien massiv ausgebaut.
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Lucas Fischer






